Ehemalige deutsche Siedlungsgebäude werden zu einem Freizeitpark

Von Susanne Schwarz
1. Oktober 2012

In längst vergangenen Zeiten haben deutsche Templer in Tel Aviv eine wunderschöne Siedlung angelegt, die 37 Gebäude von 1871 umfasst. Aus diesen Gebäuden soll in absehbarer Zeit ein Freizeitpark entstehen. Die Gebäude werden zu Galerien, Restaurants und Shops umgebaut. Mehr als 60 Ladenlokale sind geplant.

Die Verwaltung der Stadt hofft durch dieses Projekt mehr Besucher in die Stadt locken zu können. Erste Schätzungen liegen bei 50.000 täglichen Besuchern. Im Moment hat der Umbau begonnen, denn die alten Gebäude müssen zunächst renoviert werden.

Die Templer waren in einer Mission unterwegs, als die Siedlung vor 150 Jahren gebaut wurde. Das wahre Christentum sollte in diese Länder zurückgebracht werden. Die Siedlung im Herzen von Tel Aviv heißt Sarona. Die damaligen Templer konnten sich sogar über den Besuch Kaiser Wilhelm II. freien. Bis 1948 waren alle Templer aus dieser Region verbannt. Sarona wurde zum Verteidigungsministerium für die israelische Armee.

Auch die erste Mossad-Zentrale fand hier Unterkunft. Noch heute ist die große Antenne zu sehen, mit der der Mossad Kontakt zu Spionen pflegte. Unter der Siedlung wurden zeitweise Flugzeuge der israelischen Armee gebaut. Die unterirdischen Gewölbe waren für die Templer Weinkeller, Israel baute Flugzeuge in ihnen.

Da Saron im Herzen der Stadt liegt, soll es nun zum Touristen-Magneten werden. In einem der Gebäude soll ein Museum entstehen.