Ein Durchbruch für Menschen mit Hörschäden - bessere Hörgeräte
Professor Birger Kollmeier nebst Team hat in der Hörgeräte-Forschung einen Durchbruch erreicht. Es soll nun möglich sein, beide Ohren zu koppeln und deutlich bessere Hör-Ergebnisse zu erzielen, wenn ein Hörgerät getragen wird. Der Erfolg zeigte sich im vergangenen Herbst, als ein Forscherteam mit Wissenschaftlern des Instituts für Physik und Exzellenzzentrum für Hörforschung, der Siemens AG und der Universität den wohl beliebtesten Wissenschaftspreis Deutschlands erhielten.
Dieser wurde für das Projekt "Binaurale Hörgeräte - räumliches Hören für alle" vergeben. Das bisherige Prinzip von Hörgeräten wurde weiterentwickelt. Grundsätzlich wurden bis dato Geräusche nur verstärkt, aber nicht klarer. Die kleinen Geräte des Forscherteam können eine Funktion des Gehirns nachbilden. Kollmeier und sein Team entwickelten ein Gerät, das Schäden ausgleichen kann, die durch mangelnde Kommunikation der Ohren zustande kommen. Dadurch wird binaurales Hören, das räumliche Hören, wieder möglich.
Grundlage war das Erforschen des Hörens selbst. Die Ergebnisse wurden dann für die Entwicklung der Hörgeräte genutzt. Es geht vordergründig darum, Störgeräusche, wie etwas in öffentlichen Gebäuden, zu reduzieren. Hörgeschädigten ist es durch die neuen Geräte möglich, Geräusche zu orten, so Kollmeier.
Der Weg des Schalls zum Ohr ist der Schlüssel. Je schneller dieser ankommt, umso besser kann der Ton geortet werden. Entwickelt und erprobt wird die neue Technologie in Oldenburg. Die Wissenschaftler arbeiten mit allen großen Herstellern zusammen. So ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die neuartigen Geräte auf den Markt kommen werden.
Die Finanzierung des Projektes ist ebenfalls gesichert. Während das Hörzentrum aus der privaten Wirtschaft finanziert wird, setzen sich die Gelder für das Kompetenzzentrum "HörTech" aus öffentlichen und privaten Investitionen zusammen. Diese Ergebnisse sind ein Lichtblick für die 15 Millionen Hörgeschädigten in unserem Land.