Ein Hirnaneurysma kann inzwischen auch im hohen Alter gut therapiert werden

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

Aneurysmen können extrem gefährlich werden. Es handelt sich dabei um Ausdehnungen von Gefäßen, die ohne entsprechendes Screening viele Jahre unentdeckt bleiben. Ein Aneurysma sorgt dafür, dass es im betroffenen Gefäß zu einer Art Aussackung kommt. Durch diese krankhafte Erweiterung des Blutgefäßes werden die Wände jedoch dünner und das kann durchaus zu einer Ruptur führen. Mit anderen Worten: Das Gefäß reißt und es kommt zu inneren Blutungen. Das kann lebensbedrohlich werden.

Ist ein Hirngefäß betroffen, besteht auch bei erfolgreicher Rettung die große Gefahr, dass ein Patient Langzeitschäden behält. Gerade die Behandlung von erkannten aber noch nicht gerissenen Hirnaneurysmen war lange Zeit extrem schwierig. Zwar wollte man gern durch einen Eingriff verhindern, dass ein Gefäß reißt und damit eine lebensbedrohende Situation eintritt, doch gerade bei älteren Patienten war das Risiko einer Behandlung oft so groß, dass man sich dies kaum traute.

Dieser Zustand hat sich aber dank der modernen Medizin gewandelt. Inzwischen können auch betagte Senioren erfolgreich therapiert und somit die Gefahr einer Ruptur minimiert werden. Möglich macht dies der Einsatz von hauchdünnen Kathetern. Sie werden über ein Blutgefäß in der Leistengegend eingeführt und bis zum Gehirn befördert.

Haben sie das Gefäß erreicht, in dem die Aussackung vorliegt, werden Coils an die dünnen Gefäßwände gesetzt. Dabei handelt es sich um medizinische Spiralen aus Platin, die das ausgedünnte Gefäß stabilisieren. Das Risiko auf einen späteren Riss wird so entscheidend verkleinert. Gleichzeitig ist der Eingriff so schonend, dass Komplikationen während der OP kaum zu erwarten sind und daher der Nutzen das potenzielle Risiko deutlich überwiegt.