Ein Patient wird plötzlich zur Patientin: Chinesin lebte 66 Jahre unbemerkt als Mann

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2013

Für die Ärzte war es eine Sensation und für die Betroffene der größte Schock ihres Lebens.

66 Jahre lebte ein Mensch in der Nähe von Hong Kong und führte sein Leben jeden Tag als ein gewöhnlicher Mann. Doch dann begannen Schmerzen im Unterleib und aus Sorge um die eigene Gesundheit suchte er ein Krankenhaus auf. Die Untersuchungen dort führten bei den Ärzten zu einer Welle der Aufregung, denn es stellte sich heraus, dass der Patient Probleme mit den Eierstöcken hatte.

Wie aber konnte das sein? Immerhin war ein Mann zu ihnen gekommen!

Man führte daraufhin eine Chromosomenanalyse durch und stellte fest, dass der Patient kein XY trug. Allerdings lag auch nicht das Paar XX vor, wie es für Frauen festgelegt ist, sondern schlicht ein einfaches X. Mit anderen Worten: Bei dem Patienten handelte es sich um eine Patientin mit dem sogenannten Turner-Syndrom. Doch niemandem war das bisher aufgefallen.

Das komplette Äußere der Betroffenen entsprach dem eines Mannes. Abweichend war nur, dass die Körpergröße lediglich 1,37 Meter betrug, was für heutige Menschen eindeutig zu klein sei. Der Mann gab an, dass er mit circa zehn Jahren einfach nicht weiter gewachsen sei, ansonsten aber völlig gesund ist und daher der Ursache nie weiter auf den Grund gegangen wurde.

Bei weiteren Untersuchungen fällt der Mikropenis und das Fehlen der Hoden auf. Dies erklärt sich einfach: Da es sich eigentlich um eine Frau handelt, fehlen die Hoden und der vermeintliche Mikropenis ist in Wahrheit eine stark vergrößerte Klitoris. Die Ärzte erklären, dass der weibliche Fötus damals im Mutterleib zu viele männliche Hormone bekommen hat und daher das Erscheinungsbild männlich ist.

Der Betroffene Senior hat beschlossen, sich weiterhin als das zu sehen, was er in den 66 Jahren auch war: Ein Mann.