Einschulung bereits mit fünf Jahren? Studie sieht negative Folgen für das Kind
Früher Schuleintritt ist bei besonders sensiblen Kindern nicht zu empfehlen
Der Schuleintritt in Deutschland erfolgt im Regelfall entweder mit sechs oder sieben Jahren. Je nach Entwicklung des Kindes und dem Wunsch der Eltern entscheidet sich das Alter bei Einschulung im Einzelfall.
Eine Studie aus Großbritannien hat sich dem Thema gewidmet und nun interessante Ergebnisse veröffentlicht. Demnach kann sich ein früher Schulbeginn negativ auf die kindliche Psyche auswirken.
Untersucht wurden über 2.000 Jungen und Mädchen an mehr als 80 britischen Grundschulen. Ihr Alter wurde bei der Einschulung für die Studie erfasst und die psychische Entwicklung in den kommenden Monaten beobachtet. Es fiel auf, dass die jungen Erstklässler (teilweise erst fünf Jahre) mehr Stress verspürten, als ältere Klassenkameraden. Der negative Einfluss war zwar sehr, klein aber eindeutig messbar.
Besonders sensible Kinder starten besser etwas später ins Schulleben
Dabei ging es weniger um den Lernstress, sondern um das soziale Leben in der Schule. Die Kinder mussten sich mit den anderen Schülern ihrer Klasse messen und "beweisen", dass sie trotz jüngerem Alters gleich gut ins Klassengefüge passen. Diese Situation ist anstrengend für die Jüngeren und kann bei der Veranlagung zu psychischen Krankheiten zum Trigger werden, warnen die Forscher.
Die Ergebnisse der Studie könnten gleich auf zweifachem Wege für künftige Erstklässler eine Besserung mit sich bringen. Zum einen können die Lehrer dafür sensibilisiert werden, die Jüngsten in ihrer Klasse noch genauer zu beobachten und bei Stresssituationen im Interesse der Kinder zu reagieren. Der Druck sich zu bewähren, sollte nach Möglichkeit von ihren Schultern genommen werden.
Zum anderen sollten Eltern genau überlegen, in welchem Alter sie ihre Kinder einschulen. Zeigt sich ein Kind bereits im Kindergarten als eher sensibel, ist es ratsam, unabhängig von der Intelligenz des Kindes einen späteren Schuleintritt ins Auge zu fassen. Das gibt dem Kind die Möglichkeit, psychisch weiter zu reifen und selbstsicherer ins Schulleben zu starten.