Eltern wollen für ihre Kinder das Abitur nach 13 Schuljahren zurück

Von Ingrid Neufeld
3. Januar 2013

Zwölf Schuljahre statt 13. Was eigentlich dazu gedacht war, um die Konkurrenzfähigkeit innerhalb Europas zu vergrößern, ist bei Eltern zunehmend unbeliebt. Die Rede ist vom Abitur nach zwölf Schuljahren.

Die Kritik wird lauter. Nach der Aussage des Schulforschers Klaus-Jürgen Tilmann gab es bisher keine andere Änderung, die flächendeckend eingeführt wurde und bei den Eltern auf so großen Widerstand stößt. Es liegt unter anderem an der mangelnden Vorbereitung und ungenügenden Umsetzung der Regelung.

Im Westen wollen 80 Prozent der Eltern eine Rückkehr zum alten Abitur mit 13 Schuljahren, im Osten sind es 50 Prozent. Inzwischen gibt es in einigen Bundesländern Wahlmöglichkeiten, so wie in Hessen, wo es noch kurz vor Weihnachten eine Gesetzesänderung gab.

Die Eltern kritisieren insbesondere den Sieben- bis Acht-Stunden-Tag, den die Schüler wegen des dichteren Schulstoffs auf sich nehmen müssen. Für den Nachmittagsunterricht fehlen Arbeitsräume und die Möglichkeit für ein Mittagessen. Auch zeigen sich Lehrer wenig einsichtig. Sie geben trotz längerer Schulstunden die gleiche Menge Hausaufgaben auf. Die Aktivitäten außerhalb der Schule finden praktisch nicht mehr statt. Sport und Kultur bleiben auf der Strecke und die Burnout-Gefahr steigt.