Empörung in Kolumbien - Fußballprofi tritt Eule vom Platz

Nach Tritt gegen die Eule droht Luis Moreno nun ein Gefängnisaufenthalt

Von Matthias Bossaller
2. März 2011

Man stelle sich vor, ein gegnerischer Spieler würde den Adler, das Wappentier von Eintracht Frankfurt, vom Spielfeld treten. Die Entrüstung bei Spielern, Funktionären und Fans des hessischen Traditionsvereins wäre groß. In Kolumbien ist diese Vorstellung Realität geworden. Wenn auch mit einem anderen Tier von einem anderen Verein.

In dem Spiel der kolumbischen Liga zwischen Atlético Junior und Deportivo Pereira wurde eine Eule Opfer eines Fußtrittes. Die Eule ist das Maskottchen von Atlético Junior und während jedes Heimspiels anwesend. Normalerweise lebt sie unter dem Dach des Stadions. Während der Spiele fliegt sie jedoch umher und lässt sich hin und wieder auf dem Rasen nieder.

Luis Moreno muss nach dem Tritt nun mit Gefängnisaufenthalt rechnen

Wie es der Zufall wollte, traf ein Ball das arme Tier am Kopf, so dass es benommen umfiel. Pereiras panamaischer Verteidiger Luis Moreno schien die Eule im Weg zu sein. Er gab dem Federvieh kurzerhand einen Tritt und beförderte es vom Platz. Das brachte die Fans des Heimteams zur Weißglut. Sie kletterten auf die Zäune und riefen "Mörder, Mörder".

Das Fernsehen zeigte diese Szene, die landesweit für Empörung sorgte. Die kolumbianischen Umweltbehörden eröffneten anschließend ein Verfahren wegen Tierquälerei gegen den Spieler. Ihm droht nun sogar ein Gefängnisaufenthalt. Die Eule überlebte das Foul.

In einer Tierklinik diagnostizierten die Ärzte einen kleinen Beinbruch. Ansonsten soll sich das Tier auf dem Weg der Besserung befinden.