Endothelzellen in den Gefäßen lassen Blutgefäße in der Leber nachwachsen

Von Nicole Freialdenhoven
13. Februar 2014

Die Leber gilt als eines der robustesten Organe im menschlichen Körper, da sie die Fähigkeit zur Regeneration besitzt. Selbst wenn nach einer Operation größere Teile der Leber entfernt werden mussten oder aufgrund einer Erkrankung abgestorben sind, kann die Leber die nun fehlenden Teile nachwachsen lassen.

Einfluss der Endothelzellen auf die Regenerationsfähigkeit

Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg kamen der Regenerationsfähigkeit der Leber nun auf die Spur: Sie entdeckten, dass Endothelzellen in den Blutgefäßen den Regenerationsvorgang entscheidend beeinflussen.

In einem Experiment wurde Mäusen zwei Drittel der Leber entfernt und beobachtet, wie sich die verbliebenen Leberzellen teilten bis die Leber zu ihrer alten Größe herangewachsen war. Sie stellten dabei fest, dass in den Endothelzellen der Blutgefäße mehrere Gene aktiv wurden, die das Wachstum der Leberzellen anregten. Insbesondere der Botenstoff Angiopoietin-2, kur Ang2, spielte eine wichtige Rolle bei diesem Prozess.

Molekulare Auswirkung

Die Endothelzellen fuhren nach der Leberoperation die Produktion von Ang2 stark herunter, so dass auch andere Moleküle ausgebremst wurden. So wurde auch das TGF-Beta blockiert, das normalerweise die Vermehrung von Leberzellen hemmt. Die Zellen steuerten also über das Ang2 den Regenerationsprozess und ließen die Vermehrung zeitweise zu, so dass die Leber wieder wachsen konnte.