Energieverbrauch: Mehr Elektroautos auch ohne neue Kraftwerke möglich

Von Ingo Krüger
9. Oktober 2012

Bis 2020 sollen auf Deutschlands Straßen nach Plänen der Bundesregierung eine Million Elektroautos unterwegs sein. Die Stromversorgung dieser Fahrzeuge sei auch ohne den Bau zusätzlicher Kraftwerke gewährleistet, fanden Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich jetzt in einer Studie heraus. Bedingung sei jedoch, dass die Besitzer ihre E-Autos nachts aufladen, denn gerade dann wären die Netze nur wenig ausgelastet, erklärten die Forscher. Es gebe einen gewaltigen Stromüberschuss aus Windenergie.

Bis 2030 soll der Anteil von Elektroautos bundesweit sogar auf sechs Millionen steigen. Doch selbst dann könnten 60 Prozent des dafür benötigten Stroms aus sonst nicht genutzter Windenergie bezogen werden, prognostizieren Experten. Allerdings müssten die Netze entsprechend ausgebaut werden.

Die Studie ergab ebenfalls, dass sich 90 Prozent aller privaten Fahrten mit einem E-Auto durchführen ließen. Gerade im innerstädtischen Verkehr und bei kurzen Strecken besäßen diese Fahrzeuge große Vorteile.

Problematisch ist jedoch das Beheizen von E-Autos. So erhöht sich der Energiegehalt der Batterie in der kalten Jahreszeit von 15 auf 40 Kilowattstunden. Dies lässt sich nach heutigem Stand nicht wirtschaftlich umsetzen.