Enormer Anstieg der Arzneibehandlung für hyperaktive Kinder
Innerhalb von acht Jahren hat sich die Verordnung von Arzneimitteln gegen das Zappelphilipp-Syndrom verzehnfacht, berichtet das Apothekenmagazin Baby und Familie.
Wurden im Jahr 1995 noch etwa zwei Millionen Tagesdosen Methylphenidat verordnet, so stieg die Zahl bis 2003 auf 20 Millionen. Knapp vier Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen sollen nach Erhebungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin unter dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) leiden.
Experten warnen zunehmend, dem Problem nicht allein medikamentös zu begegnen. "Die Medikamente machen sie eindeutig ruhiger", erklärt Diplompsychologe Hans-Reinhard Schmidt, Leiter der Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und Brühl. "Aber sie heilen nicht ihr Leiden." Die Mehrzahl der Therapeuten empfiehlt eine "multimodale" Behandlung, zu der auch Eltern- und Lehrerberatung und eine Verhaltenstherapie des Kindes gehört.