Entzündung der weiblichen Brust: Nicht immer muss eine Biopsie erfolgen

Von Cornelia Scherpe
7. August 2014

Die Milchdrüsen einer Frau können sich durch eingewanderte Bakterien entzünden, was sehr schmerzhaft ist. Meist handelt es sich bei den Betroffenen um stillende Mütter, doch auch Frauen ohne Säugling können unter Umständen erkrankten.

Der Gang zum Arzt

Die Entzündungsherde nennt man auch "Mastitiden" und sie gehören in die Hand eines Arztes. Ein Frauenarzt kann durch gezieltes Abtasten erkennen, ob eine Mastitis vorliegt.

Die Schmerzen und Verhärtungen können jedoch auch auf eine Thrombose in den oberflächlichen Venen zurückgehen. In diesem Fall ist beim Abtasten ein klassischer harter Strang zu spüren, der bis zu 30 Zentimeter lang sein kann. Man nennt dieses Krankheitsbild "Morbus Mondor" und auch dabei können teils schwere Infektionen in der Brust auftreten. Doch auch diese Diagnose kann der Arzt durch das Abtasten erkennen.

In beiden Fällen ist der Gang zum Mediziner zwar wichtig, damit dieser Krebs ausschließen kann, doch dafür benötigt er nur seine Hände. Eine Biopsie - eine Entnahme lebenden Gewebes - ist nicht notwendig. Im schlimmsten Fall kann die Biopsie das Krankheitsbild sogar verschlimmern.

Was zu tun ist

Liegt eine Entzündung der Milchdrüsen, also eine Mastitis vor, oder aber Morbus Mondor und damit ebenfalls Entzündungsprozesse, kann das Herausschneiden von Gewebe die Infektion deutlich verschlimmern. Sinnvoll ist bei leichten Infektionen das schlichte Abwarten und ein Schonen der Brust. Gegebenenfalls kann der Heilungsprozess auch mit Kortison angeregt werden.

Nach dem kompletten Abheilen der Brust sollte in jedem Fall ein weiterer Kontrolltermin beim Frauenarzt vereinbart werden. Dieser kann das erholte Brustgewebe erneut abtasten, um einen versteckten Tumor doch noch zu erkennen. Nur wenn dann tatsächlich der Verdacht auf Krebs entsteht, ist eine Biopsie sinnvoll.