Enzym wird zum Held - ein körpereigenes Enzym kann die Entstehung von Tumoren verhindern

Enzym "MKK7" repariert durch Stress mutierte Zellen

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2011

"MKK7" heißt der kleine Held der neusten Studien. Forscher aus Österreich haben ein Enzym im menschlichen Körper gefunden, das offenbar besonders aktiv gegen Krebs vorgeht. MKK7 schützt unsere Zellen vor der gefährlichen Mutation, die zu wuchernden Tumoren führt.

Die Funktionsweise des Enzyms "MKK7"

Wenn wir krebserregende Dinge wie Nikotin konsumieren, so wird in unseren Körperzellen Stress ausgelöst. Dieser Stress führt auf lange Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Mutation - es entsteht ein Tumor. Manche Menschen erkranken jedoch wesentlich schneller als andere. Offenbar schützt uns in vielen Fällen ein Enzym, das auf den Stress der Zellen reagiert.

Es kann die Zellen vor der Mutation beschützen, indem es einen Signalstoff ausschüttet. Dieses Signal aktiviert ein Eiweiß in uns, das die stressgeschädigten Zellen repariert, bevor größere Schäden entstehen können. Ist bereits ein nicht mehr zu rettender Defekt entstanden, kann das Protein sogar die jeweilige Zelle vernichten. Dieses Schutzmechanismus ist der Wissenschaft völlig neu. Ohne MKK7 wäre vermutlich die Zahl der Krebskranken wesentlich höher.

Die Entdeckung des Mechanismus

Gefunden wurde das Enzym bei Versuchen mit Labortieren. Die Mäuse litten an künstlich herbeigeführten Brustkrebs sowie an Lungentumoren. Die Tiere mit dem Enzym hatten weniger schwerwiegende Tumoren im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, der das Enzym fehlte. Diese Kontrollgruppe litt an sehr aggressiven und kaum behandelbaren Tumoren.