Epilepsie bei Schwangeren - Risiken lassen sich durch Medikamentenwahl reduzieren

Von Dörte Rösler
9. Oktober 2013

Bei Epilepsie ist eine Schwangerschaft mit erhöhten Risiken verbunden. Welchen Einfluss die einzelnen anti-epileptischen Therapien haben, lässt sich aus Registern erkennen. Zwar melden die Ärzte nur einen geringen Prozentsatz an Daten von Schwangeren, Ergebnisse aus Registern wie "EURAP" können dennoch wichtige Hinweise für die Behandlung geben.

So zeigen die Daten, dass die Gefahr einer schweren Fehlbildung unter der Einnahme von Antiepileptika geringer ist als gedacht. Gegenüber einer normalen Schwangerschaft ist das Risiko ungefähr auf das Doppelte erhöht. Zudem gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Medikamenten.

Im EURAP-Register schneidet etwa Valproat als bestes Mittel zur Anfallskontrolle ab. Dafür liegt das Risiko für Fehlbildungen bei diesem Medikament signifikant höher als bei Lamotrigin, Levetiracepam oder Oxcarbazepin. Daten aus dem NEAD-Register legen außerdem nahe, dass Valproat die positive Wirkung von Folsäureprophylaxe auf die Intelligenzentwicklung zunichte macht.

Wenn die Anzahl und Intensität der Anfälle es erlauben, sollten Ärzte deshalb in der Schwangerschaft eines der anderen Präparate bevorzugen. Da die Wirkstoffspiegel bei Schwangeren stark abfallen können, müssen die Werte engmaschig kontrolliert werden. Je niedriger die Dosis, desto geringer das Risiko.