Epileptiker leiden häufig unter psychischen Problemen - Behandlung wichtig

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juni 2014

Werden Epileptiker nicht ausreichend behandelt, tendieren sie dazu, psychische Krankheiten wie Depressionen und Ängste zu entwickeln. Dies ergab eine Studie der Universität Bergen, die die Daten von 650 an Epilepsie erkrankten Patienten analysierten. Demnach litten rund 3,9 Prozent der Epileptiker an Depressionen, während es bei gesunden Gleichaltrigen nur 2,5 Prozent waren.

Auffälligkeiten bei Männern, die keine Antiepileptika einnahmen

Auffällig war dabei, dass vor allem Männer, die keine Antiepileptika einnahmen, zu psychischen Problemen neigten - und das waren immerhin 63,1 Prozent der Erkrankten.

Neben Depressionen, Angstzuständen, Aufmerksamkeitsstörungen, bipolaren Störungen und einem schlechten Selbstwertgefühl zeigten unbehandelte Epileptiker auch eher eine Neigung zu gewalttätigen Episoden. Diese traten bei 3,3 Prozent der Erkrankten auf, während es bei gesunden Menschen nur 1,5 Prozent waren.

Bei Frauen sind besonders schwangere Epileptikerinnen betroffen

Bei den Frauen waren vor allem Schwangere gefährdet. So neigten 14,1 Prozent der an Epilepsie erkrankten schwangeren Frauen zu Depressionen, während es bei der Vergleichsgruppe lediglich 9,1 Prozent waren. Dazu kam, dass Epileptikerinnen weniger häufig Antidepressiva erhielten, als gesunde Frauen, die während der Schwangerschaft an Depressionen erkrankten.