Erasmus-Studenten sollen unbedingt Kontakt zu Einheimischen suchen

Von Katja Seel
24. Mai 2012

Mehr als 30.000 deutsche Studierende haben im letzten Jahr an einer ausländischen Universität an dem beliebten Erasmus-Austauschprogramm teilgenommen. Viele Unis versuchen dabei, die ausländischen Studenten zu unterstützen und bieten einen Wohnheimplatz sowie gemeinsame Unternehmungen an. Das hat jedoch auch Nachteile: So werden Austauschstudenten wenig motiviert, selbst Kontakte zu knüpfen und erfahren mitunter wenig von der wirklichen Kultur des Gastlandes.

Daher empfehlen Uni-Berater wie Verena Wagner von der Universität Konstanz, bereits ein Semester vor Antritt des Auslandsaufenthaltes einen Sprachkurs zu belegen, um die Landessprache wenigstens in Grundzügen zu beherrschen. Daneben rät sie, sich eine Uni auszusuchen, an der das Gros der Seminare sowohl für reguläre als auch für Gaststudenten geöffnet sind. So komme man leichter mit einheimischen Kommilitonen in Kontakt. An vielen Unis gibt es sogenannte "Buddy-Programme", über die man als Erasmus-Student leicht Einheimische kennen lernen kann.

Inga Rosemann von der Universität Münster rät Erasmus-Studenten außerdem, das Wohnheim-Angebot der Unis auszuschlagen und sich lieber vor der Anreise ein WG-Zimmer zu suchen, so dass man mit einheimischen Studierenden zusammen leben kann. So sei es viel einfacher, am Alltagsleben in der fremden Stadt teilzuhaben. Auch das Internet-Portal Couchsurfing.de ist empfehlenswert, um Menschen kennen zu lernen. Daneben bieten die Unis verschiedene Sport- und Kulturkurse an, in denen man Kontakte schließen kann. Um seine Sprachkenntnisse zu optimieren, kann es sinnvoll sein, sich einen Tandem-Partner zu suchen, der gerne die eigene Sprache lernen möchte. Entsprechende Aushänge finden sich oft an den Schwarzen Brettern.

Um das Gastland von verschiedenen Seiten kennen zu lernen, raten die Experten Erasmus-Studenten, ein wenig länger im Land zu bleiben und allein oder in kleinen Gruppen ein bisschen umher zu reisen. So bekommt man mehr vom Land mit, als wenn man lediglich zwischen der Wohnung und der Universität hin und her fährt.