Erfolg mit Spermien von Mäusen - erstmals können Spermien aus Stammzellen gewonnen werden

Von Cornelia Scherpe
9. Januar 2012

Die Stammzellen-Forschung und die Fruchtbarkeits-Forschung sind beide aus dem Häuschen: Zum ersten Mal überhaupt ist es gelungen, aus Stammzellen funktionierende Spermien zu erschaffen.

Der große Erfolg gelang erstmals bei männlichen Mäusen. Ein Forscherteam aus Israel hat in Zusammenarbeit mit deutschen Forschern Stammzellen aus dem Hoden der Tiere gewonnen. Diese konnten dann in der Petrischale so gefördert werden, dass sie Spermien bildeten. Dieser Vorgang dauerte circa 30 Tage.

Diese nun entstandenen männlichen Keimzellen waren tatsächlich funktionsfähig und könnten zur Befruchtung einer Eizelle benutzt werden. Durchgeführt wurde dies allerdings noch nicht. Das ist der nächste geplante Schritt des Forschungsteams. Sollten sich wirklich Nachkommen aus diesem Sperma hervorbringen lassen, wäre dies wiederum eine Sensation für die Fruchtbarkeits-Forschung.

Bisher konnte man die Spermatogenese nicht außerhalb des männlichen Körpers vollziehen, das heißt also, dass nur im lebenden Mann selbst die Spermien produziert werden konnten. Dies könnte sich nun geändert haben. Allerdings ist bisher noch nicht geklärt, ob dieses Verfahren eins zu eins auf den Menschen übertragbar ist. Die Hoffnung besteht aber definitiv, da viele Mausversuche sich in der Vergangenheit schon auf die Humanmedizin anwenden ließen. Mit ersten richtigen Aussagen rechnet man in spätestens fünf Jahren.

Sollte es in der Praxis am Menschen funktionieren, könnten endlich auch unfruchtbare Männer genetisch eigene Nachkommen haben.