Erfolgreicher Alkoholentzug - Auf lange Sicht hilft nur eine stationäre Kompletttherapie

Um dauerhaft von der Alkoholsucht geheilt zu werden, muss auch die Seele gestärkt werden

Von Cornelia Scherpe
6. April 2011

Alkoholsucht ist eine schwere Krankheit. Ein einfacher kalter Entzug ist nicht nur bedenklich, sondern bringt langfristig auch nicht immer etwas. Die Rückfallrate ist mit fünf von sechs Personen noch immer viel zu hoch. Betroffenen zu helfen, ist nicht einfach. Medikamente, die den Entzug unterstützen sollen, gibt es zwar, doch fehlen bei diesen oft Studien zur Langzeitwirkung und nicht jeder Arzt ist von ihrem Einsatz überzeugt.

Auch legen einige Studien nahe, dass die verabreichten Medikamente kaum andere Daten erzielen, als Placebos. Die Medizin arbeitet an neuen Methoden, um langfristig zu helfen. Wirkstoffe gegen Stress zum Beispiel können durchaus sinnvoll sein, da sie seelische Probleme während des Entzugs etwas abfedern können.

Neben der körperlichen muss auch eine seelische Entwöhnung stattfinden

Einig ist man sich auf jeden Fall, dass es nicht beim körperlichen Entwöhnen bleiben darf, sonst tritt die angesprochene Rückfallrate auf. Wichtig ist es neben dem physischen Entzug auch den Kopf von der Droge zu lösen. Seelische Abhängigkeit kann nämlich genauso mächtig sein, wie die körperliche Sucht.

Sinnvoll ist eine stationäre Behandlung, bei der Ärzte nicht nur die körperliche Verfassung im Auge behalten, sondern mit Einzelgesprächen und Gruppentherapien die Seele gegen die Sucht stärken können. Eine solche Möglichkeit nehmen aber nur zwei Prozent aller Alkoholiker wahr.