Erkundungstouren im Sperrgebiet - Der Brockengarten eröffnet die Sommersaison

Von Nicole Freialdenhoven
23. Mai 2012

Während des Kalten Krieges war der Brockengarten im Harz militärisches Sperrgebiet: Ärgerlich für Wanderer, eine Wohltat für viele seltene Pflanzen, die hier geschützt gedeihen konnten. Seit der Wiedervereinigung 1990 wurde der Brockengarten unter Leitung der Nationalpark-Verwaltung Harz und Mitarbeitern der Botanischen Gärten in Halle und Göttingen in einem Gemeinschaftsprojekt zu einem botanischen Garten umgewandelt, der in den Sommermonaten im Rahmen sachkundiger Führungen besucht werden kann.

Noch bis spät in dem Mai hinein liegt auf der Kuppe des Brockens in 1141 Metern Höhe häufig noch Schnee, doch das hält die vielen raren Frühlingsboten nicht vom Blühen ab. Zu den größten Schätzen auf dem etwa 1000 Quadratmetern großen Schauareal gehören die nur am Brocken blühende Brockenanemone und das Brockenhabichtskraut, das nirgendwo anders auf der Welt wächst und daher von den Botanikern ganz besonders geschützt wird. Insgesamt wachsen im Brockengarten rund 1800 Pflanzenarten aus der ganzen Welt.

Um die seltenen Pflanzen zu schützen, darf der botanische Garten nur im Rahmen von Führungen besucht werden. Diese finden von Mitte Mai bis Mitte Oktober zweimal täglich statt.