Es gibt kein Economy-Class-Syndrom - so zumindest sagen es US-Ärzte

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2012

Das Economy-Class-Syn­drom bezeichnet eine Thrombose im Unterschenkel. Ihren Namen hat die Krankheit bekommen, da diese Thrombose auf das lange Sitzen im Flugzeug zurück geführt wird. Besonders in der Economy-Class ist der Abstand zum Sitz vor einem sehr klein und die Beine haben keine Freiheit. Bei einem Langstreckenflug kann das dann gefährlich werden.

Doch das ist Unsinn, sagt nun die ACCP, die "American College of Chest Physicians". Die US-Ärzte haben eine neue Leitlinie herausgegeben, aus der man entnehmen kann, dass das Economy-Class-Syn­drom nicht mehr als Krankheit angenommen wird. Die Gefahr, dass es wirklich wegen des Fluges zu einer Thrombose im Unterschenkel kommt, ist als verschwindend gering zu bezeichnen. Es gibt nur eine kleine Gruppe von Menschen, die wirklich gefährdet ist. Dies sind laut der ACCP Menschen, die bereits einmal ein Blutgerinnsel hatten, Krebspatienten und all jene, die nur kurz vor dem Flug eine Operation über sich ergehen lassen mussten. Für den Rest der Menschen gibt es kein Economy-Class-Syn­drom.

Allerdings besagt die Leitlinie auch, dass vorbeugende Maßnahmen nicht schaden können. So sollte man während des Fluges öfter durch den Gang laufen und auch während des Sitzens ab und an bewusst die Beinmuskeln abwechselnd anspannen und wieder locker lassen.