Essen mit allen Sinnen - Szechuanpfeffer erzeugt im Mund fühlbare Vibrationen

Von Dörte Rösler
13. September 2013

Dass der Geschmack auch vom Geruch beeinflusst wird, wissen wir. Bei einer Erkältung schmecken wir weniger, weil die Rezeptoren in der Nasenschleimhaut blockiert sind. Britische Forscher haben außerdem nachgewiesen, dass manche Geschmackseindrücke den Tastsinn aktivieren. So führt Szechuanpfeffer buchstäblich zu Vibrationen im Mund.

Im Test ließen die Forscher ihren Probanden dazu verschiedene Gewürze auf die Unterlippe streichen. Als Vergleichsmaßstab übertrugen sie Vibrationen auf den Finger: der kribbelnde Effekt von Szechuanpfeffer entspricht einer Schwingungsfrequenz von 50 Raten pro Sekunde.

Beim Essen von scharfen Speisen werden also nicht nur die Geschmacksnerven angeregt. Auch die für den Tastsinn zuständigen Meissner-Körperchen in der Haut reagieren auf die Würze.