Essstörungen bei Kindern nehmen zu - frühzeitige Therapie verhindert Vollerkrankung

Von Dörte Rösler
1. Oktober 2013

Die Zahl der magersüchtigen Jugendlichen wächst. Noch dramatischer ist allerdings die Zunahme an Essstörungen wie der Bulimie. Rund drei Prozent der 14- bis 18-Jährigen leider unter der Ess- und Brechsucht. Um ernste gesundheitliche Schäden zu vermeiden, raten Jugendpsychiater, die Erkrankung möglichst frühzeitig behandeln zu lassen.

Immerhin zwei bis 16 Prozent der Magersüchtigen bezahlt das Hungern mit dem Tod. Entscheidend ist es deshalb, die Entwicklung zu beeinflussen, bevor es zur Vollerkrankung kommt. Die Eltern tragen aus Hilflosigkeit häufig zur Verschlimmerung bei - durch übermäßiges Beobachten ihres Kindes und kontrollierendes Verhalten am Esstisch. Erfolgreiche Ansätze zur Prävention bietet etwa das Schultraining "MaiStep" mit dem in Rheinland-Pfalz bereits 60 Schulen arbeiten.

Anlaufstelle für individuelle Fragen sind Kinder- und Jugendtherapeuten. Als Ursache für Essstörungen sehen die Experten nicht allein das unrealistische Schönheitsideal junger Mädchen. Einen wesentlichen Anteil hat auch der Leistungsdruck. Wenn der Terminkalender zu voll ist, entsteht eine emotionale Anspannung, die auch den Umgang mit dem eigenen Körper und der Ernährung beeinflusst.