Etwas andere Heime für Alzheimerpatienten - für mehr Lebensqualität und Freude

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
23. September 2013

Wenn jemand an Alzheimer erkrankt und sich irgendwann Probleme mit der Erinnerung und Orientierung einstellen, so führt der Weg häufig in ein Heim - eine geschlossene Einrichtung, in der die Patienten rund um die Uhr überwacht und am Weglaufen gehindert werden.

Eine etwas andere Strategie fährt eine Einrichtung in Fürth; hier haben die Alzheimerpatienten nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein, denn sie können sich frei bewegen; lediglich diejenigen, die laut richterlichem Beschluss anders aufgehoben werden müssen, müssen ein Armband tragen, was dafür sorgt, dass sich die Türen automatisch verriegeln, wenn die Patienten sich diesen nähern.

Kleine Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern

Innerhalb des Heims sind die Türen generell geöffnet; Räume, in die die Patienten nicht eintreten sollen, werden beispielsweise durch Farben, die der Wände gleichen, uninteressant gemacht. Auf dem Boden befinden sich verschiedene Linien, die den Bewohnern unbewusst den Weg weisen und zentrale Orte wie zum Beispiel die Gemeinschaftsküche, sind hell erleuchtet.

Schafft es doch einmal ein Patient, das Gebäude zu verlassen, so wurde direkt davor eine Bushaltestelle neben einer Bank aufgestellt. Intuitiv wenden sich die Kranken an diesen Ort und warten auf den Bus - doch die Haltestelle ist nur eine Attrappe; ein Bus kommt also nicht und die Mitarbeiter haben Zeit genug, die Patienten wieder rein zu begleiten - denn diese warten sehr geduldig.

Die Arbeit ehrenamtlicher Dementbegleiter

Eine andere Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Patienten in der Klinik die Angst vor den Ärzten zu nehmen. Viele Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, leiden unter weiteren, oft altersbedingten Krankheiten, sodass sie in eine spezielle Klinik müssen. Hier kommen Dementbegleiter zum Einsatz, die den Patienten besuchen und mit ihnen über ihre Sorgen sprechen.

Demenzerkankungen werden zunehmen

Doch nicht jeder möchte sich mit der Krankheit auseinander setzen, obwohl die Tendenz zeigt, dass es immer mehr Demenzkranke geben wird. Man fordert deshalb, sich mehr mit dem Thema Älterwerden und den daraus entstehenden Auswirkungen auseinander zu setzen, betroffene, erkrankte Menschen zu unterstützen und sich mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen auf sie einzulassen.