EU-Kommission will Tabak-Richtlinien verschärfen

Von Melanie Ruch
14. Dezember 2012

Schon vor Monaten wollte die EU-Kommission im Kampf gegen das Rauchen verschärfte Richtlinien für Tabak vorlegen. Doch der Beschluss wurde immer wieder verschoben, nicht zuletzt wegen der Bestechungsvorwürfe gegen den ehemaligen Gesundheitskommissar John Dalli.

Kommende Woche will Dallis Nachfolger Tonio Borg die neuen Richtlinien nun endlich durchsetzen. Diese sehen vor, dass Zigaretten in Zukunft nicht mehr als zehn Milligramm Teer und ein Milligramm Nikotin enthalten dürfen. Die Zugabe von Geschmacks- und Farbstoffen, sowie von Koffein, Vitaminen und Taurin soll dann ebenfalls verboten werden, wovon mit großer Wahrscheinlichkeit auch die beliebten Menthol-Zigaretten betroffen sein werden.

Die Warntexte und -bilder sollen in Zukunft ganze 75% der Zigarettenpackung einnehmen. Weitere 5% der Packung sind für die Steuerbanderole vorgesehen. Für den Markennamen würden somit lediglich noch 20% der Packungsgröße übrig bleiben. Bei losem Tabak sollen die Warnungen 50% des Deckels einnehmen.

Auch der Durchmesser von Zigaretten soll vereinheitlicht werden. Der neuen Richtlinie zufolge darf der Durchmesser der Glimmstengel dann nicht mehr kleiner als 7,5 Millimeter sein. Die bei Frauen sehr beliebten Slim-Zigaretten würden damit ebenfalls verboten werden.