Europas größte Mumiensammlung in Palermo

Im Kapuzinerkloster von Palermo lässt sich die größte Mumiensammlung Europas mit rund 2.000 Toten besichtigen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
21. November 2011

Es gibt eine Menge guter Gründe, warum sich eine Reise nach Sizilien lohnt. Die Insel bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Orte, die man nicht verpassen sollte.

Einer davon ist das Kapuzinerkloster von Palermo, welches von außen vielleicht einen unscheinbaren Eindruck macht, innen jedoch die größte Mumiensammlung Europas für seine Besucher bereithält. Rund 2.000 Tote aus mehr als 400 Jahren gibt es für einen Eintritt von drei Euro zu besichtigen.

Die Mumien verwesen unterschiedlich schnell

Die Gruft, in der sich die Mumien befinden, ist mehrfach verzweigt und die Toten stehen, liegen oder sitzen in den vielen Gängen - nichts für schwache Nerven! Die Kleidung der Toten ist noch weitestgehend erhalten, von Kleidern mit Rüschen, über Anzüge bis hin zu Uniformen ist alles dabei.

Das Erschreckende an den unheimlichen Bewohnern ist, dass sie unterschiedlich schnell verwesen. Von den einen sind nur noch Knochen zu sehen, während man bei anderen noch ledrige Haut und Haare erkennen kann. Die klimatischen Bedingungen des Klosters führen dazu, dass die Mumien sehr langsam verfaulen beziehungsweise vertrocknen.

Die älteste und die schönste Mumie

Die älteste Mumie stammt aus dem Jahr 1599. Nach und nach fanden immer mehr reiche Menschen Gefallen daran, ihre verstorbenen Verwandten in die Gruft zu bringen und sie dort besuchen zu können.

Als "schönste Mumie der Welt" gilt ein zweijähriges Mädchen, welches in einem Glassarg liegt. Das damals an Grippe erkrankte Mädchen wurde so einbalsamiert, dass man fast den Eindruck gewinnt, es würde dort nur schlafen.

Wer also Palermo bereist, sollte es nicht versäumen, dem Kloster einen Besuch abzustatten - sicherlich eine Reise, die man so schnell nicht vergessen wird.

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