Experten sagen große Grippewelle voraus

Von Melanie Ruch
28. September 2012

Beim 4. Deutschen Influenza-Kongress in Erfurt sagten zahlreiche Experten eine schwere Grippewelle voraus, die Deutschland in diesem Winter überrollen wird.

Als Gründe für die Vermutung nannten sie unter anderem die starke Grippewelle in Australien, bei der im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele Menschen starben und zum anderen auch die milden Grippewellen der vergangenen zwei Jahre. Ein Großteil der Bevölkerung sei nicht immun, was die Verbreitung der Grippe stark beschleunigen würde.

Hinzu komme auch die geringe Impfbereitschaft der Bevölkerung, warnt Professor Peter Wutzler, Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten. Zusammen mit einigen anderen Experten plädierte er auf dem Kongress auch für eine allgemeine Impfempfehlung an Kindergärten und Schulen. Kinder hielten ihm zufolge regen Kontakt zu Familie und großen Gemeinschafteinrichtungen und stellten dadurch ein besonderes Infektionsrisiko dar.

Bislang werden Grippeimpfungen nur älteren Personen, Schwangeren, chronisch Kranken und Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko, wie Ärzten oder Krankenhauspersonal, empfohlen.