Experten schlagen vor Ärzte nach ihrem Behandlungserfolg zu bezahlen

Von Melanie Ruch
9. Februar 2012

In England und Amerika laufen bereits Experimente zum sogenannten "Pay for Performance"-Modell, wobei Ärzte unterschiedlich honoriert werden, abhängig davon, ob eine Behandlung oder eine Therapie erfolgreich war. Auch in Deutschland wurde dieses Modell bereits diskutiert, konnte sich bislang aber nicht durchsetzen, da die Erfolgsaussichten des Modells eher gering eingestuft werden.

Zwar zeigte sich, dass die Qualitätsunterschiede zwischen den Ärzten abnahmen, doch die allgemeine Qualität der Behandlungen und Therapien besserte sich nur geringfügig. Auch wiesen einige Ärzte die Behandlung von schwierigen Fällen einfach zurück, weil sich für sie auf Grund der geringen Erfolgsaussichten und der damit verbundenen geringeren Bezahlung eine Behandlung nicht lohnte. Zudem vergrößerte sich die finanzielle Kluft zwischen ärmeren und reicheren Praxisstandorten.

Martin Emmert, Professor an der Universität in Erlangen, glaubt dennoch, dass das gezielte Einsetzen des "Pay for Performance"-Modells in Deutschland sinnvoll wäre, um etwa Qualitätsunterschiede in der Behandlung zu kompensieren.