Experten warnen vor Vogelgrippe - Der Erreger mutiert sehr schnell
Seit drei Jahren gab es in Deutschland keinen einzigen Fall von Vogelgrippe mehr. Seit Februar sind nun wieder die ersten Geflügelbetriebe betroffen. In einem Brandenburger Mastbetrieb mussten rund 1.500 Enten notgeschlachtet werden, weil bei einigen Tieren das H5N1-Virus nachgewiesen wurde und Ende März wurde auch in einem Geflügelbetrieb in Soest eine weniger ansteckende Form des Virus gefunden.
Für den Menschen galt das Virus lange Zeit als nicht besonders gefährlich, da der Erreger für sein Wachstum Temperaturen von bis zu 40 Grad benötigt, die er in den oberen Atemwegen von Geflügel findet. Derartige Temperaturen herrschen im menschlichen Körper dagegen nur im innersten Kern wie etwa den Lungen oder dem Blut. Daher ist das Ansteckungsrisiko für den Menschen bisher zwar gering, das Sterberisiko für Infizierte dadurch aber umso größer. Seit 2003 sind laut Weltgesundheitsorganisation rund 600 Menschen weltweit an der Vogelgrippe erkrankt. 371 von ihnen starben an dem Virus.
Auch warnen Experten, dass der Erreger sehr schnell mutiert und in immer neuen Formen daherkommt. In Shanghai sind vor wenigen Wochen zwei Männer an einer Form der Vogelgrippe gestorben, die bislang noch nicht beim Menschen nachgewiesen wurde. Wie sich die Männer mit dem Virus angesteckt haben, ist bislang noch unklar. Die Behörden gehen aber nicht davon aus, dass sie sich untereinander angesteckt haben, da keine der Kontaktpersonen grippeähnliche Symptome aufwies.
Ein Forscherteam aus den USA und den Niederlanden stellte zudem fest, dass der Vogelgrippe-Erreger auch mit anderen Viren mutieren kann. Ihnen gelang es eine Variante des Virus zu gewinnen, die sich auch den geringeren Temperaturen in den oberen Atemwegen des Menschen anpassen kann. Diese Variante könnte sich ganz leicht über Husten, Niesen oder bloßes Ausatmen unter den menschen verbreiten. Sollte ein solcher Erreger die Runde machen, könnte die Vogelgrippe auch für Menschen zu einer gefährlichen Epidemie werden.