Extrakt aus dem Hirn von Schweinen soll gegen Demenz zum Einsatz kommen

Von Cornelia Scherpe
13. Februar 2013

Es klingt ganz sicher nicht besonders appetitlich, doch in insgesamt sechs Studien konnte nun bereits belegt werden, dass es funktioniert. Ärzte gehen der Idee nach, dass durch das Extrakt aus Schweinehirn ein Mensch mit Demenz behandelt werden kann. Das besondere an dem Extrakt sind dabei die enthaltenden Peptide. Diese werden vom Patientblut aufgenommen und können dazu führen, dass die bereits bestehende Demenz ausgebremst wird. Sie verschwand zwar bei keinem der bisherigen Probanden, doch auch eine Besserung der Symptome ist ein Ergebnis, das konventionelle Therapien bisher nicht erreichen konnten.

Die aktuellsten Ergebnisse einer Meta-Untersuchung aller sechs bisher stattgefundenen Studien liegen nun vor. Das Extrakt trägt bisher den Namen "Cerebrolysin" und wird eigentlich eingesetzt, um Menschen nach einen Schlaganfall zu helfen. Die gute Wirkung auf Demenz-Patienten ist neu, gibt aber Anlass zur Hoffnung.

Insgesamt waren es 600 Patienten, die man betreut hatte. Je nach Studie erhielten sie jeden Tag mindestens zehn Milliliter Cerebrolysin und maximal 30 Millilter. In jedem Versuch erfolgte die Vergabe direkt intravenös in festgelegten Zyklen. Die Vergabe wurde immer zeitweise unterbrochen, sodass die Körper der Patienten darauf reagieren konnten. So kam man auf Behandlungszeiträume von wenigen Wochen bis zu drei Jahren.

Wie erfolgreich die Therapien waren, wurde jeweils mit CT oder mit MRT untersucht. Außerdem wurden Tests zum mentalen Befinden durchgeführt und auf international genormten Skalen eingeordnet. Beim MMST (dem Mini-Mental-Status-Test) verbesserten sich die Demenz-Kranken dank des Schweinehirnextraktes im Schnitt um 1,1 Punkte gegenüber einer Kontrollgruppe.

Das ist subjektiv nicht viel, zeigt aber rein medizinisch einen echten Effekt, den man eventuell ausbauen könnte.