Fast jedes sechste Kind lebt in Armut

In Berlin muss über ein Drittel aller Kinder mit Hartz IV-Regelsatz auskommen

Von Ingo Krüger
3. Januar 2011

Rund 1,74 Millionen Kinder leben in Deutschland von Hartz IV. Das entspricht einer Quote von 15,8 Prozent. Besonders ausgeprägt ist die Armut mit 27,1 Prozent in den östlichen Bundesländern. Im Westen beträgt die Quote lediglich 13,4 Prozent. Das berichtet laut "Saarbrücker Zeitung" die Bundesagentur für Arbeit.

Größter Unterschied zwischen Berlin und Bayern

Besorgniserregend stellt sich die Lage in Berlin dar. In der Bundeshauptstadt muss mehr als ein Drittel aller Kinder mit dem Hartz-IV-Regelsatz auskommen (36,2 Prozent). Ähnlich hoch ist die Quote in den neuen Bundesländern sowie mit 30,7 Prozent in Bremen. Am günstigsten gestaltet sich die Situation für die unter 15-Jährigen in Baden-Württemberg mit 8,8 Prozent sowie Bayern (7,6 Prozent).

Zwar gibt es Bestrebungen in der schwarz-gelben Regierungskoalition, den Regelsatz für allein lebende Erwachsene um fünf Euro zu erhöhen, dies reicht nach Meinung der Opposition aber nicht aus. So verlangte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, in der "Saarbrücker Zeitung", dass Hartz IV für Kinder "generell eigenständig definiert und neu bemessen werden" müsse.