Faszination Agabat: Ägyptens unbekannter Westen verzaubert die Besucher

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2012

Der Tourismus in Ägypten spielt sich fast ausschließlich entlang der historischen Stätten am Nil und an den Stränden des Roten Meeres ab. In die Sahara im Westen des Landes verirrt sich dagegen kaum jemand. Dabei bietet die Wüste hier faszinierende Naturschauspiele, die ihresgleichen suchen.

Von der Oase Bahari aus werden Wüstensafaris in die Region Agabat angeboten, deren Name zu deutsch "Wunder" bedeutet. Besucher erleben eine grandiose Mondlandschaft aus Sanddünen und schwarzem Vulkangestein ohne jedes Leben. Von Quartz durchzogenene Felsen schimmern in der Sonne wie funkelnde Diamanten, während feiner Kalkstaub die Wüste schneebedeckt wirken lässt. Im Inneren verbergen die Felsformationen wunderschöne Tropfsteinhöhlen - ganz ohne touristischen Rummel mit bunter Beleuchtung und Musik.

Nur wenige Tiere überleben in dieser lebensfeindlichen Region, darunter Schlangen, Skorpione und Wüstenfüchse. Menschen sind jedoch rar: Die einzigen, die hier regelmässig unterwegs sind, sind die Schmuggler die Waffen und Drogen zwischen Kairo und dem Nachbarland Libyen transportieren. Schmuggel ist eine einträgliche Einnahmequelle für die Menschen dieser armen Region, die durch das Wegbrechen des Tourismus seit dem arabischen Frühling zusätzlich gebeutelt werden.