Fehlgeburten durch Antikörper? Forschergruppe veröffentlicht neue Erkenntnisse

Von Katharina Cichosch
17. Januar 2012

Bei rund jeder zwanzigsten Frau mit unerfülltem Kinderwunsch können die meisten Ärzte keine genaue Ursache ausmachen: Gesundheitlich scheint häufig alles in Ordnung. Eine Münchener Forschergruppe hat jetzt Antikörper ausgemacht, die für die häufigen Fehlgeburten verantwortlich sein könnten.

Betroffen von diesem Phänomen sind in erster Linie Frauen, die relativ leicht schwanger werden, aber bereits in den ersten Monaten eine Fehlgeburt erleiden. Dabei beobachteten Prof. Christian Thaler und sein Team vom Hormon- und Kinderwunschzentrum an der Uni München eine besondere Auffälligkeit: Bei einer beachtlichen Prozentzahl der betroffenen Frauen konnten spezielle Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Je häufiger die Anzahl der erlittenen Fehlgeburten, desto eher waren diese Antikörper zu finden.

Weil die gefundenen Antikörper aber direkt gegen die für eine Schwangerschaft so wichtige Plazenta gerichtet waren, wird ein enger Zusammenhang zur Fehlgeburt vermutet. Sollte sich dies bewahrheiten, dann wäre die moderne Kinderwunschmedizin einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Denn gegen die speziellen Antikörper sind bereits heute gängige Medikamente erhältlich, die dann im Rahmen einer Therapie ausprobiert werden könnten.