Finanzielle Belastung im Studium wirkt abschreckend

Studiengebühren erhöhen den finanziellen Druck auf ein mögliches Studium

Von Ingo Krüger
28. April 2011

Studium? Nein danke, zu teuer. Das sagten fast zwei Drittel der Studienberechtigten des Jahres 2008, die sich gegen eine Hochschulausbildung entschieden haben. 64 Prozent gaben in einer Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) an, dass die zu erwartenden Ausgaben eine entscheidende Rolle bei ihrem Entschluss gespielt hätten. Gerade Frauen und Abiturienten mit einkommensschwachem Hintergrund entschieden sich aus finanziellen Gründen gegen die Aufnahme eines Studiums.

Gründe für eine Ausbildung oder ein Studium

Wer auf den Hochschulbesuch verzichtet hat, wollte möglichst schnell einen Beruf, mit dem sich gutes Geld verdienen lässt (79 Prozent). Ähnliche Beweggründe fanden sich auch bei denjenigen, die ein Studium aufnahmen. Gute Jobperspektiven und ein geringes Risiko, nach der Uni arbeitslos zu werden, waren die Hauptgründe für eine Studienentscheidung.

Studiengebühren spielten keine große Rolle bei dem Verzicht auf den Besuch einer Hochschule oder Fachhhochschule. Nur drei Prozent gaben laut HIS die Abgabe als alleinigen Hinderungsgrund an. Die Autoren der Studie wiesen jedoch darauf hin, dass die Gebühren die wahrscheinliche finanzielle Belastung von Studienberechtigten erhöhe und daher abschreckend wirke.

Abschaffungen der Studiengebühren in einigen Bundesländern geplant

Die neuen Regierungen in Hamburg und Baden-Württemberg planen, die Studiengebühren abzuschaffen. Danach würden lediglich noch Bayern und Niedersachsen die Gebühren erheben. Im Jahre 2008 waren es noch sieben Bundesländer, die die Abgabe einforderten.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) kommentierte die Ergebnisse der HIS-Erhebung mit den Worten, dass die jungen Menschen verstanden hätten: Nur wer in Wissen investiere, sichere auch seine Zukunft - und die seines Landes. Die Ministerin gab an, sich über jeden Studentin und jeden Studenten zu freuen.

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