Fische verändern sich durch religiösen Ritus

Regelmäßige Giftverabreichung im Rahmen eines religiösen Ritus - Fische gewöhnen sich daran

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. September 2010

Poecilia Mexicana lautet der Name der Fischart, die eine besondere Rolle in einem mexikanischen Stamm spielt. Dieser Fisch lebt nämlich in der Höhle namens Cueva del Azufre, in welcher sich die Angehörigen des Zoque-Stammes jährlich versammeln. Im Rahmen dieses jährlichen Rituals fügen die Stammesmitglieder ein Gift aus der Pflanze Lonchocarpus Urucu dem Wasser hinzu, in welchem sich die Fische befinden, um sie zu betäuben. Durch diesen Ritus wollen die Stammesmitglieder die Götter beruhigen und um Regen bitten.

Fische gewöhnen sich mit der Zeit an die Giftverabreichungen

Bei der wissenschaftlichen Betrachtung des Fisches stellte sich heraus, dass die Fische dieser Höhle eine wesentlich bessere Resistenz gegen dieses Gift entwickelt hatten, als andere Artgenossen, die nicht in dieser Höhle lebten.

Bei einem Versuch wurden Fische der gleichen Art, die nicht aus der Höhle stammten und Fische, die aus der Höhle kamen, mit dem gleichen Gift in Berührung gebracht. Die Höhlen-Fische zeigten wesentlich bessere Resistenzen und wurden erst viel später betäubt, als die anderen Fische.

Im Laufe der Zeit haben sich die Höhlenfische also an die jährlichen Giftattacken gewöhnt und können sie wesentlich besser verarbeiten.