Fliegen mit Kind - Airlines kassieren Eltern immer kräftiger ab

Von Dörte Rösler
5. Juni 2014

Vor dem Boom von Billigfliegern konnten Familien sich bei Flugreisen auf einen Rundumservice fürs Kind verlassen. Neben dem Gratistransport für Kinder unter zwei Jahren hatten die Kleinen eigenes Freigepäck und bekamen an Bord kindgerechte Menüs.

Seit Verbreitung des "à la Carte-Modells" ist das vorbei: Eltern müssen jede Leistung extra buchen und bezahlen.

Kaum Rabatt für kleine Passagiere

Ein kostenloser Flug auf dem Schoß von Mama und Papa ist heute kaum noch erhältlich. Selbst Kleinkinder, die keinen eigenen Platz belegen, müssen zahlen. In den Urlaubsfliegern von Tuifly, Germanwings und Easyjet beträgt die Pauschale 15 Euro, Ryanair kassiert sogar 20 Euro.

Bei Lufthansa, Condor und Air Berlin werden 10 Prozent des Ticketpreises der Eltern fällig. Sobald der Nachwuchs einen eigenen Sitzplatz beansprucht, braucht er auch ein eigenes Ticket: zwischen 50 und 75 Prozent der normalen Kosten.

Früher war es selbstverständlich, dass Familien im Flugzeug zusammen sitzen können. Heute müssen Eltern vorab Sitzplätze reservieren. Pro Person und Strecke werden zwischen 10 und 30 Euro fällig.

Gebühren-Wirrwarr beim Gepäck

Ob Windeln, Buggy oder Autositz - die Kleinsten haben oft das größte Gepäck. Und die Fluggesellschaften kassieren dafür kräftig ab. Da die Konditionen sich bei jedem Anbieter unterscheiden, sollten Eltern vor der Buchung genau auf das Kleingedruckte schauen.

Tuifly erlaubt etwa im Perfect-Tarif 20 Kilogramm Freigepäck auch für Kleinkinder, im Pure-Tarif muss selbst die Wickeltasche bezahlt werden.

Teurer Brei

Babybrei war vor einigen Jahren überall kostenlos. Mittlerweile bieten nur noch Lufthansa und Air Berlin diesen Service. Alle anderen Airlines lassen sich spezielle Kindermenüs bezahlen.