Flieger-Etikette: wem gehört die Armlehne?

Von Dörte Rösler
10. Juli 2014

Das Flugzeug hat noch nicht einmal zum Start abgehoben, da tobt im Inneren bereits ein erbitterter Kampf: zu wessen Territorium gehören die Armlehnen am Mittelplatz?

Nicht selten fahren die Passagiere auf Fenster- und Gangplatz ihre Ellbogen so weit aus, dass in der Mitte kaum Bewegungsspielraum bleibt. Eine verbindliche Regelung gibt es nicht. Fluggesellschaften und Benimm-Experten empfehlen jedoch: Wer außen sitzt, sollte dem Fluggast in der Mitte beide Lehnen überlassen. Schließlich hat dieser keine Ausweichmöglichkeit und wird von beiden Seiten bedrängt.

Gegenseitige Kritik zwischen Gelegenheits -und Vielfliegern

In der Praxis können Passagiere aber nicht auf Einhaltung der Benimmregel vertrauen. Vielflieger monieren, dass es vor allem Gelegenheitsflieger sind, die sich mit den Gepflogenheiten an Bord nicht auskennen. Die Gelegenheitsflieger bemängeln dagegen das rüde Auftreten der Business-Reisenden, die sich routiniert über die Bedürfnisse ihre Mitreisenden hinwegsetzen.

Stirnband gibt Auskunft über den Zufriedenheitsstatus der Flugpassagiere

Abhilfe könnte die "Happiness Blanket" schaffen. Das High-Tech-Stirnband, das im Auftrag von British Airways entwickelt wurde, meldet via Bluetooth, ob sich ein Passagier wohlfühlt. Leuchtet das LED-Lämpchen an seiner Stirn rot auf, ist das ein Signal für das Service-Personal, möglichst rasch zu schauen, wie sich die Zufriedenheit des Passagiers verbessern lässt. Etwa mit dem Hinweis an seine Sitznachbarn, die Armlehnen zu räumen.

Bleibt nur die Frage, welcher Fluggast sich mit einem bunt schillernden Stirnband Respekt verschaffen möchte. Noch geht also nichts über ein direktes und deutliches Wort.