Forscher entschlüsseln das Erbgut des Hakenwurms
Mit diesen Erkenntnissen sollen Medikamente und Impfstoffe gegen den Wurmbefall realisiert werden
Der Hakenwurm wird in der Medizin als "Ancylostoma ceylanicum" bezeichnet und kann als Parasit im Menschen leben. Schätzungsweise 900 Millionen Menschen sind in den Tropen betroffen und tragen den Hakenwurm im Darm.
Während die Parasiten in westlichen Gesellschaften als ausgerottet gelten, kämpfen die Menschen in ländlichen Tropengebieten mit dem Wurm. Grund ist, dass die Felder vor Ort meist mit menschlichen Fäkalien gedüngt werden und der Parasit sich darin befindet.
Laufen Menschen nun barfuß über die Felder, kann der Wurm sich in die Haut bohren und beginnt seine Reise durch den Körper. So entsteht ein Teufelskreis.
Entschlüsselung des Wurm-Erbguts
Da es wenig wirksame Medikamente für den Menschen gibt, haben US-Forscher sich daran gemacht, das Erbgut des Hakenwurms zu entschlüsseln. Die Analyse zeigte 313 Millionen Basenpaare mit insgesamt 31.000 Genen. Damit hat der Wurm tatsächlich mehr Gene als ein Mensch, denn dieser kommt nur auf maximal 23.000 Gene.
Diese Erkenntnis ist besonders für die Entwicklung neuer Medikamente interessant, denn der Parasit hat damit Gene, die es im menschlichen Körper sonst nicht gibt. Gelingt die Herstellung von Wirkstoffen, die gezielt diese Gene angreifen, muss man kaum Nebenwirkungen für den menschlichen Organismus fürchten.
Die perfekten Angriffsstellen
Der Blick ins Detail zeigte den Forschern, dass insgesamt 900 Gene im Hakenwurm dafür da sind, den Menschen als Wirt zu infizieren. 90 dieser Gene stellen bestimmte Eiweiße her, ohne die der Parasit gar nicht leben kann. Dies wären demnach die perfekten Angriffsstellen.
Die Wissenschaftler gingen gleich einen Schritt weiter und sahen sich diese 90 Proteine an. Ihrer Meinung nach eignen sich 72 Stück dafür, Medikamente dagegen ins Feld zu führen. Auch die Entwicklung von Impfstoffen wäre denkbar.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62003/Genom-des-Hakenwurms-entschluesselt Abgerufen am 6. März 2015