Forscher entschlüsseln Genom des afrikanischen Reises - Größere Erträge möglich

Von Ingo Krüger
28. Juli 2014

Reis zählt weltweit zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Noch kann die Produktion mit dem Bevölkerungswachstum mithalten, doch in Zukunft könnte es nach Meinung von Experten Probleme geben. Um möglichst große Erträge zu erzielen, ist es hilfreich, das Erbgut der Pflanze zu kennen. Dies ist Forschern jetzt mit der afrikanischen Art Oryza glaberrima gelungen.

Der afrikanische Reis ist robuster und anspruchsloser als der asitatische

Reis wurde in der Geschichte der Menschheit zweimal kultiviert: einmal in Asien (Oryza sativa) vor etwa 10.000 Jahren und einmal in Afrika (O. glaberrima) vor rund 3500 Jahren. Der asiatische Reis ist anspruchsvoller und kommt mit Trockenheit oder saurem Boden nicht gut zurecht.

Anders sein afrikanisches Pendant: O. glaberrima ist wesentlich robuster und anspruchsloser. Bauern haben bereits früh begonnen, gezielt Pflanzen mit bestimmten Eigenschaften auszusuchen, um sie für die weitere Vermehrung zu verwerten. Sie förderten dadurch jene genetischen Eigenschaften, die robuste Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte versprachen. Daher weist der afrikanische Reis heute eine erheblich geringere genetische Vielfalt auf als seine wilden Vorfahren.

Nutzpflanzen, die zwei- bis dreimal so große Erträge hervorbringen wie heute, zudem mit kargeren Böden, weniger Wasser und Dünger auskommen, wären von großem Nutzen für die Menschheit. Das Genom von O. glaberrima soll helfen, die Gene herauszufinden, die diese Eigenschaften auslösen. Künftig ließe sich möglicherweise Reis züchten, der, wie der afrikanische Reis, mit rauen klimatischen Bedingungen zurechtkommt, aber noch ertragreicher ist.