Forscher untersuchen den Einfluss der Gesichtsform auf das Leben im Zweiten Weltkrieg
Am Gesicht lässt sich auch der Charakter ablesen, davon gehen zumindest einige Wissenschaftler aus.
Die Beschäftigung mit Männergesichtern ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Wissenschaft geraten. Männer, deren Gesicht im Verhältnis zu ihrer Länge relativ breit ist, stehen für Durchsetzungsvermögen, Aggressivität und behaupten sich bei sportlichen Wettkämpfen besonders gut. Männer mit schmaleren Gesichtern wird hingegen stärker vertraut. Das behaupten jedenfalls zahlreiche Studien zu dem Thema.
Finnische Forscher haben nun untersucht, ob die Eigenschaften, die Männern mit einem breiten Gesicht zugeschrieben werden, einen nennenswerten Einfluss auf das Leben haben. Dazu verglichen sie die Gesichter von 795 finnischen Soldaten dreier Regimenter aus dem Zweiten Weltkrieg mit den jeweiligen Lebensdaten. Die Forscher interessierte, ob Soldaten mit einem breiteren Gesicht den Krieg besser überstanden, innerhalb des Militärs höher aufstiegen und mehr Kinder in die Welt setzten.
Wie die Studie ergab, hatte die Gesichtsform keine Auswirkung auf die Überlebenschance im Zweiten Weltkrieg. Angesichts des massiven Einsatzes von Artillerie und dem seltenen Kampf Mann gegen Mann in den modernen Kriegen verblüfft diese Erkenntnis nicht.
Wie die Forscher weiter herausfanden, haben die Männer mit einem breiteren Gesicht im Durchschnitt tatsächlich mehr Kinder gezeugt. Diese Erkenntnis steht im Einklang mit früheren Studien, die Männer mit einem breiteren Gesicht einen höheren Testosteronspiegel zuweisen, wodurch sie sexuell attraktiver erscheinen.
Überrascht waren die Forscher eher durch den dritten Befund. Nicht die aggressiveren Männer mit einem breiten Gesicht stiegen während des Krieges in höhere Dienstränge auf, sondern diejenigen mit einem schmaleren Gesicht. Laut der Forscher könnne das damit zusammenhängen, dass im Militär nicht nur Draufgängertum eine Rolle spielt, sondern bei höheren Dienstgraden vor allem Führungsqualität und Vertrauen eine Rolle spielen.
Quelle
- http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/317105.html Abgerufen am 13. Juni 2013