Forscher wollen Impfgerüchten mit Hilfe von sozialen Netzwerken begegnen

Von Katja Grüner
16. Mai 2013

Oft werden Impfkampagnen von der Bevölkerung boykottiert, vor allem in den Entwicklungsländern oder ausgelöst durch unhaltbare Studien von Impfgegnern. So geschah es im Jahr 2003, als die Polio-Schutzimpfung im Norden Nigerias boykottiert wurde.

Von Seiten der Regierung wurde damals das Gerücht aufgebracht, dass die Menschen mit der Impfung sterilisiert werden würden. Die Folgen waren dann, dass sich die Krankheit wieder ausbreitete, auch in Ländern die vorher poliofrei waren.

Ebenso verhielt es sich eine Zeit lang mit der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Der britische Mediziner Wakefield behauptete, die Impfung könne bei Kindern Autismus auslösen, was von der Forschung wiederlegt wurde. Folge war, dass viele Menschen ihre Kinder nicht mehr impfen ließen und die WHO ihr Ziel nicht erreichen konnte, Europa bis zum Jahr 2010 von den Masern zu befreien.

Forscher wollen diesen Impfgerüchten nun durch den Ausbau von sozialen Netzwerken begegnen, um diese in Echtzeit überwachen und schnell darauf reagieren zu können. Politiker und Gesundheitsbehörden sollen dadurch schnell vor Gerüchten und Akzeptanzproblemen gewarnt werden und haben so die Möglichkeit unverzüglich zu reagieren und die Menschen besser aufzuklären.

Ein System wird von den Wissenschaftlern bereits genutzt, das sogenannte HealthMap. Dieses System kartographiert bereits Meldungen über Infektionen auf der ganzen Welt und soll nun auch eingesetzt werden, um Meldungen über Impfkampagnen aufzuzeichnen.