Frauen schlafen länger - Ältere weniger

Von Ingo Krüger
12. Dezember 2011

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie viel Schlaf ein Mensch benötigt. So haben Säuglinge eine Schlafdauer von 20 Stunden pro Tag. Kinder brauchen zwischen zehn und zwölf Stunden. Gewöhnlich schlafen Erwachsene sechs bis acht Stunden täglich, Frauen zwischen acht und neun Stunden, Männer zwischen sieben und acht Stunden. Mit zunehmendem Alter nimmt das Schlafbedürfnis meist ab, sodass Senioren meist nur fünf bis sechs Stunden Schlaf benötigen.

Ungefähr zehn bis dreißig Prozent aller Deutschen haben mit Schlafproblemen zu kämpfen. Sie können nicht durchschlafen. Da sie am nächsten Morgen übermüdet sind, schleppen sie sich durch den kommenden Tag und sind nicht fit. Fachleute bestätigen, dass es unmöglich ist, den Körper an wenig Schlaf zu gewöhnen. Schlafen ist genauso wichtig wie essen, trinken, atmen und Sex. Nicht ohne Grund gilt Schlafentzug als Folter.

Schlafstörungen können unterschiedlichste Ursachen haben. Dazu zählen Stress, seelische Probleme, schlechte Schlafbedingungen, Schmerzen und Medikamenteneinnahme, aber auch psychische Krankheiten. Lange Abende vor dem Fernseher und Alkohol können der Nachtruhe ebenfalls abträglich sein.

Damit die Innere Uhr funktioniert, produziert der Körper Melatonin. Mit zunehmendem Alter immer weniger. Das Melatonin entsteht hauptsächlich, wenn es dunkel ist, also kein Licht auf die Netzhaut des Auges fällt. Dadurch entsteht Müdigkeit. Aus diesem Grund nennt man Melatonin auch das "Schlafhormon".

Menschen haben einen unterschiedlichen Schlafrhythmus. Zwar sagt der Volksmund, dass der Schlaf vor Mitternacht der gesündeste sei, dies stimmt aber nicht. So beginnt bei Erwachsenen die Produktion von Melatonin gegen 20 Uhr, bei Jugendlichen dagegen erst um 23 oder 24 Uhr. Dadurch wird es bei ihnen auch erst später wieder abgebaut und sie sind morgens länger müde.

Wie weit Schlafbedürfnisse auseinander liegen können, zeigen zwei prominente Beispiele. Napoleon Bonaparte reichten vier Stunden Schlaf pro Nacht aus, Albert Einstein benötigte für seine Geistesblitze dagegen elf Stunden Schlaf.