Frauen und Haarausfall - Testosteron ist nicht immer Schuld

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Haarausfall ist gerade für viele Frauen eine Alptraumvorstellung. Gerade mit dem Einsetzen der Wechseljahre wird aber genau dieser Alptraum für einige Frauen wahr. Das Haar wird dünner und schütter, bis die Kopfhaut deutlich durchscheint. Die meisten Frauen wie auch Mediziner schieben diesen Haarausfall auf Testosteron.

Das männliche Geschlechtshormon wird beim Eintritt in die Menopause und während der gesamten Wechseljahre vermehrt produziert und steht schon immer im Ruf, die Haare ausfallen zu lassen. Doch diesen Ruf hat Testosteron bei Frauen offenbar zu unrecht, wie eine Studie ermittelt hat. 285 Damen nahmen an der Untersuchung teil. Alle Teilnehmerinnen waren ausgewählt wurden, weil sie an einem Androgenmangel litten, wegen dem sie bereits seit mindestens einem Jahr in medizinischer Betreuung waren. Sie alle hatten ein Testosteronimplantat erhalten, das den Mangel ausgleichen sollte. Nun würde man erwarten, dass aufgrund dieses Implantats der Haarausfall unter den Frauen um sich greifen würde, denn sie bekamen ja vermehrt Testosteron.

Dem war jedoch nicht so, ganz im Gegenteil. Vor der Behandlung, also als die Hormonwerte zu gering waren, hatten 26 Prozent der Frauen lichter werdendes Haar. Zudem gaben von diesen Frauen später 63,2 Prozent an, dass das Haar nach der Behandlung des Androgenmangels wieder kräftiger nachgewachsen sei. Dies steht im klaren Widerspruch dazu, dass Testosteron ein Haar-Killer ist.