Frauenarzt wegen Intimfotos verklagt

Der Frauenarzt soll heimlich Intimfotos von ungefähr 3000 seiner Patientinnen gemacht haben

Von Marion Selzer
22. November 2011

Gleich 700 Patientinnen haben Strafanzeige wegen heimlich gemachter Intimfotos gegen einen Frauenarzt aus Schifferstadt in der Pfalz beantragt. Lothar Liebig von der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankenthal teilte der Nachrichtenagentur dpa mit, dass sich die Ermittlungen wegen der Fülle der Fotos noch etwas hinziehen werden. Der Frauenarzt soll von ungefähr 3000 Frauen heimlich während der Untersuchung Intimfotos gemacht haben.

Nur wenige Frauen sehen von einem Strafantrag ab

Bislang seien erst 800 Fälle abgeklärt, so Liebig. Von jedem Foto müsse die Identität der Frau ermittelt werden, um sie dann zu fragen, ob sie Anzeige erstatten will. Bislang wollten nur sehr wenige Frauen von einem Strafantrag absehen.

Es komme sogar immer mal wieder dazu, dass sich betroffene Frauen eigenständig bei der Polizei meldeten, erzählt Liebig. Bei Ermittlungsuntersuchungen wurden bei dem Frauenarzt über 35.000 Intimaufnahmen gesichtet.

Strafantrag kann nur durch die Opfer selbst gestellt werden

Ein solches Verhalten verstoße gegen den Paragraph 201 a des deutschen Strafgesetzbuches, der die Verletzung vom höchstpersönlichen Lebensbereich durch Bildmaterial unter Strafe stellt. Ein solcher Strafantrag kann nur durch Opfer gestellt werden und nicht durch die Staatsanwaltschaft eingeleitet werden.