Fruchtfliegen: Bei der Paarung macht Versuch klug

Von Ingo Krüger
7. September 2012

Weibchen der Art Drosophila melanogaster, die schon einmal begattet wurden, weisen alle Bewerber ab. Nur jungfräuliche Fruchtfliegen sind zur Paarung bereit. Für die Männchen wäre es nun ein großer Aufwand, die fortpflanzungswilligen Weibchen mühsam herauszufinden. Sie würden dabei zu viel Energie verbrauchen. Doch sie lernen durch jeden Annäherungsversuch besser, paarungsbereite Weibchen zu erkennen. Dies haben Wiener Forscher jetzt entdeckt.

Nach jeder Kopulation mit einem Weibchen hinterlassen die Männchen das Pheromon Cis-Vaccenyl-Acetat (CVA) auf dem anderen Geschlecht. Dies fungiert als eine Art Stoppschild für andere männliche Fruchtfliegen. Jedes Mal, wenn ein Weibchen sie abweist, erhöht sich bei den Männchen die Empfindlichkeit für diesen Botenstoff. So erkennen sie beim nächsten Versuch eher, ob sie es mit einer paarungsbereiten Jungfrau zu tun haben oder nicht.

Entscheidend für diesen Lernprozess sind bestimmte Neuronen im vorderen Teil des Gehirns der Fliegen. Die Nervenzellen bestimmen das Signal, das die Art und Weise verändert, wie das Fliegengehirn die immer wiederkehrenden Einflüsse des Pheromons "CVA" weiterverarbeitet.

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