Fruchtwassertests erhöhen die Risiken für eine Fehlgeburt

Individuelle Beratung und alternative Methoden helfen bei der Risikoeinschätzung

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2010

Fruchtwassertests werden bei schwangeren Frauen durchgeführt, um zu ermitteln, ob und wie hoch das Risiko für eine Fehlbildung des Fötus ist. Durchgeführt wurde diese Art der Untersuchung bisher bei werdenden Müttern ab dem 35igsten Lebensjahr, da man bisher davon ausging, dass Frauen ab diesem Alter potentiell gefährdeter sind, einen körperlich oder geistig behinderten Nachwuchs zu bekommen.

Risiken

Es ist durch Studien nachgewiesen, dass die genetische Fehlbildung Trisomie 21, umgangssprachlich "Down-Syndrom" genannt, häufiger bei den Schwangerschaften älterer Frauen auftritt. Zwar klärt ein Fruchtwassertest über das Risiko auf, doch warnen Ärzte deutlich: auch der Test an sich ist bereits ein Risiko, denn er kann zu Fehlgeburten führen.

Alternative Untersuchungsmethoden

Schwangere ab 35 sollten daher unbedingt mit ihrem Frauenarzt eine ganz individuelle Abschätzung des Risikos für Mutter und Fötus ermitteln. Es gibt Alternativen zur Fruchtwasseruntersuchung, die für diese Frauen geeigneter sein mögen, beispielsweise ganz gezielte Ultraschallbilder des Kindes und Blutuntersuchungen der Mutter. Auch damit lassen sich zumindest rechnerisch die Wahrscheinlichkeiten für eine Fehlbildung am Kind berechnen.