Früher war alles besser? Zumindest die Musik war vielfältiger

Von Nicole Freialdenhoven
2. August 2012

Die heutige Popmusik ist um einiges lauter als noch vor wenigen Jahrzehnten und wesentlich eintöniger. Das ist nicht die Auffassung eines missgelaunten Onkels, sondern das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die im Magazin "Scientific Reports" veröffentlicht wurde. Eine Gruppe um Joan Serrà vom Nationalen Spanischen Forschungsrat analysierte fast eine halbe Million Lieder aus dem Zeitraum 1955 bis 2010.

Deutlich wurde dabei, dass die Aufnahme-Lautstärke der Musik nicht nur immer weiter zugenommen hat, sondern zugleich auch die Vielfalt der Melodien und Akkorde abnahm. In die Bewertung floss nicht nur Pop- und Rockmusik ein, sondern auch andere moderne Musikströmungen wie Hip Hop, Metal und elektronische Musik. Der Trend geht dabei überall zu einer Schablonenhaftigkeit.

Nicht ganz ernst gemeint ist hoffentlich Serràs Empfehlung an die Musikindustrie: Um ein altes Lied heute noch einmal zum Hit werden zu lassen, sollten einfach die meistverbreiteten Akkorde genutzt werden, die Instrumente modernisiert werden - und alles wesentlich lauter aufgenommen werden.