Früherkennung von Autismus - bereits Säuglinge zeigen Symptome

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Autismus ist angeboren und zeigt sich bei den meisten Betroffenen noch vor der Einschulung. Die Kinder sind vollkommen unfähig, soziale Kontakte richtig aufzubauen und leben quasi in einer eigenen Welt.

Die autistischen Störungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sodass ein teilweiser Zugang zu dem Kind möglich ist, doch ein vollständig normales Leben werden Autisten nie führen können. Damit man mit Erkrankten aber gut umgehen kann, ist es wichtig, die Störung so früh wie möglich zu erkennen.

Forscher haben daher an einer Früherkennung gearbeitet, die Autismus nicht erst im Vorschulalter entdeckt, sondern am Besten schon im Säuglingsalter. Der entstandene Test ist sehr viel versprechend und soll bereits eine sichere Vorhersage ab dem sechsten Lebensmonat ermöglichen.

Dabei achtet man im Test auf eines der zentralen Symptome: Autisten können keinen richtigen Blickkontakt zu anderen herstellen, also nicht "mit den Augen kommunizieren". Bereits Säuglinge reden auf diese Weise mit der Mutter und dem Vater - tut der oder die Kleine das nicht, ist das ein erstes Warnzeichen für Autismus.

Der Test fand bei 104 Kindern Anwendung. Während man ihren Blickkontakt suchte, wurde mittels EEG die Aktivität der Sehrinde gemessen. Bei gesunden Säuglingen funktionierte der Kontakt mit den Augen und auch die Sehrinde reagierte messbar. Bei einigen Kindern war die Messung nicht möglich und genau jene entwickelten in den kommenden drei Jahren eine autistische Störung.