Früherkennung von Fehlbildungen beim Kind: Ultraschall-Screening so wichtig wie pränataler Bluttest

Nur beide Untersuchungen in Kombination gewährleisten eine optimale Früherkennung

Von Nicole Freialdenhoven
3. November 2014

Immer mehr schwangere Frauen in Deutschland setzen auf einen Bluttest um bereits vor der Geburt abzuklären, ob das Kind möglicherweise an einer Chromosomenstörung wie Trisomie 21 leidet.

Derzeit müssen sie die Kosten von 600 bis 900 Euro noch selbst tragen, doch der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) kündigte nun an zu prüfen, ob der Bluttest auch in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden sollte.

DEGUM kritisiert Aufnahme in Leistungskatalog

Dies wiederum kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), die Ultraschall im Rahmen des Ersttrimester-Screenings für genauso unverzichtbar hält.

Sie fordert eine Einbeziehung des sogenannten Ersttrimester-Screenings, das aus einem Bluttest und einer Ultraschalluntersuchung besteht, in die geplante Studie des GBA.

Genauigkeit: Ultraschall-Untersuchung und Bluttest

Auch dieses Screening ist derzeit keine Leistung der Krankenkassen und muss selbst bezahlt werden. Die Kosten belaufen sich auf "nur" 100 bis 300 Euro und auch mittels Ultraschall werden bis zu 90 Prozent der Trisomie-Fälle bereits vor der Geburt aufgedeckt.

Beim Bluttest - auch nicht-invasiver Pränataltest genannt - liegt die Trefferquote dagegen bei beeindruckenden 99 Prozent.

Ultraschall wichtig zur Früherkennung vieler Krankheitsbilder

Die DEGUM weist jedoch darauf hin, dass sich Mütter durch ein negatives Testergebnis zu leicht in Sicherheit wiegen lassen, denn der Bluttest ist ausschließlich auf die Erkennung von Trisomie 21, 13 und 18 ausgelegt. Mittels Ultraschall ließen sich noch viele weitere Krankheitsbilder und Fehlbildungen erkennen.