Frühgeburten durch Mehrlinge: Das Risiko könnte durch ein Pessar verkleinert werden
Die Zeit der Schwangerschaft bringt nicht nur Vorfreude mit sich, denn viele Mütter sorgen sich bereits vor der Geburt um die Gesundheit ihres Kindes. Ein großes Thema sind dabei die Frühgeburten, die immer diverse Risiken mit sich bringen.
Es gibt verschiedene Faktoren, die eine verfrühte Entbindung fördern und dazu zählt auch das Erwarten von Mehrlingen. Mehrlingsschwangerschaften sind sogar die häufigste Ursache für Frühgeburten und daher arbeiten viele Forscher an Wegen, dass Risiko für Mutter und Kinder zu senken. Nun hat eine Studie vielversprechende Ergebnisse zur Arbeit mit einem Pessar veröffentlicht. Ein solches wird in die Scheide eingeführt und liegt am Ende der Vagina direkt vor dem Muttermund. Es wird in der Praxis zum einen als Verhütungsmethode eingesetzt und zum anderen bei diversen Krankheiten.
In der Studie nun wurde es bei Schwangeren eingesetzt, um die Schwelle zur Frühgeburt zu erhören. Insgesamt hatte man mit 813 werdenden Müttern gearbeitet. Jede davon war gesund und erwartete Mehrlinge. Die eine Hälfte bekam ein Pessar vor den Muttermund gelegt, während der Rest als Kontrollgruppe diente. Nun warteten die Forscher und dokumentierten den Verlauf der Schwangerschaften. Zunächst fiel das Ergebnis enttäuschend aus, denn im Schnitt war es in beiden Gruppen zu gleich vielen Frühgeburten gekommen. Das Pessar hatte also nicht viel helfen können.
Anschließend analysierte man die Daten jedoch unter dem Gesichtspunkt, dass Frauen mit verkürztem Muttermund denen gegenüber gestellt worden, deren Muttermund durchschnittlicher Maße besaß. Hier fiel sofort ein Unterschied ins Auge: Bei Frauen mit Verkürzung hatte das Pessar die Gefahr auf eine Frühgeburt um 60 Prozent gesenkt.