Frusttrinker Fruchtfliege - sexuelle Frustration wird mit Alkoholkonsum gelindert

Von Max Staender
12. April 2012

Menschen - wie auch sexuell-frustrierte Fruchtfliegen, gehen gern mal einen heben, wenn der Geschlechtsverkehr ausfällt. Warum? Alkohol wie auch Sex aktivieren im Gehirn ein Belohnungszentrum.

In einer Untersuchung wurden männliche und weiblichen Fliegen zusammengebracht. Die Weibchen hatten sich kurz zuvor gepaart - und erteilten den Männchen folgerichtig eine Abfuhr in Sachen Paarung. Anschließend ließ man die frustrierten Männchen zwischen ethanolhaltigem und nicht-ethanolhaltigem Fressen wählen. Die unbefriedigten Männchen stürzten sich regelrecht auf das Ethanolfutter, die befriedigten bevorzugten dabei das nicht-ethanolhaltige.

Begründung ist ein kleines Molekül namens Neuropeptid F. Dies wird nach dem Geschlechtsverkehr vermehrt gebildet. So versuchen unbefriedigte Fliegen das Neuropeptid F-Level durch den Konsum von Alkohol auszugleichen.

Beim Menschen gibt es ein ganz ähnliches Molekül - das Neuropeptid Y. Menschen, die unter Krankheiten wie Depressionen leiden, haben einen relativ geringen Neuropeptid Y-Level. Diese Krankheiten gehen des Häufigeren mit Alkoholmissbrauch einher. Forscher hoffen nun durch diese neu gewonnenen Erkenntnisse, besser Behandlungsmethoden für Suchtpatienten zu finden.