Für den Einfluss auf die Gesundheit ist die Art der Krankenversicherung weniger wichtig

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
30. August 2007

Die "Zweiklassenmedizin" beeinflusst den Gesundheitszustand eines Menschen längst nicht so stark, wie oft angenommen wird.

Ob jemand privat oder gesetzlich krankenversichert ist, spielt eine weniger wichtige Rolle, sagt Professor Olaf von dem Knesebeck vom Institut für Medizinsoziologie des Universitätsklinikums Eppendorf, Hamburg, in der Apotheken Umschau. "Viel folgenreicher sind die Lebensverhältnisse und persönliche Verhaltensweisen." Wohnung, Arbeitsplatz, Bewegungs- und Ernährungsverhalten seien wesentlichere Faktoren.

"Weil die sozial schwachen Schichten zum Beispiel Wohnungen und Arbeitsplätze haben, die der Gesundheit eher nicht förderlich sind, ist ihre statische Lebenserwartung bis zu neun Jahre kürzer als die privilegierter Schichten", sagt der Medizinsoziologe. Er räumt auch auf mit der Vorstellung, der gestresste Manager lebe besonders ungesund.

Herzinfarkte etwa seien ein Problem der unteren Berufsgruppen, "in denen Stress zerstörerischer erlebt wird, wo viel geraucht, zu fett gegessen und zu wenig Sport getrieben wird".